Naziattacken auf "Szene"-Jugendliche häufen sich

16.06.2012

In Erfurt mehren sich die verbalen und physischen Angriffe auf das linke Spektrum.
Vor einigen Wochen gab es am Kunsthaus eine Auseinandersetzung zwischen den Besucherinnen einer Veranstaltung und Nazis, die sich vorher in der gegenüberliegenden Kneipe befanden. Während eines public viewing im Erfurter Stadtgarten kam es zu Beschimpfungen und Rangeleien.
Die neue Qualität von Gewaltangriffen durch Erfurter Nazis, mussten in der Nacht vom 15.06. zum 16.06. die Besucherinnen der Geburtstagsveranstaltung des Bildungskollektiv e.V.'s erleben. Die Feier fand in der "Offenen Arbeit" der evangelischen Landeskirche statt, an deren Hintereingang sich die Nazis zunächst sammelten. Der Angriff begann, als sich Personen auf den Heimweg machten und mit "Zecken"-Rufen, sowie Faustschlägen abgefangen wurden. Eine Person erlitt durch Flaschenwürfe Schnittverletzungen am Kopf. Anschließend verschafften sich einige der Angreifer Zugang zum Gelände und bewarfen Partygäste. Die Nazis wurden zunächst von dem Gelände vertrieben, provozierten jedoch weiterhin die Partygäste und warfen mit Flaschen. Das Bedrohungsszenario war für die Feiernden noch nicht vorbei, als die Polizei eintraf. Denn unerlaubter Weise betraten sie ebenfalls das Kirchengelände und versuchten Personen festzunehmen, die sich noch in der Nähe des Tores aufhielten.
Uns stellt sich nun die Frage, ob der Angriff geplant gewesen war, wofür die Zahl der 15-20 Angreifer spräche. Es kann auch sein, dass das kommerzielle Massensaufgelage "Krämerbrückenfest" als spontaner Ausgangspunkt herhielt. Es wurde beobachtet, wie die Nazis sich im Anschluss der Auseinandersetzung Richtung Karibik-Bar verzogen und von dort aus verbal weiter Passant_Innen belästigten, die sie für Linksgerichtete hielten.